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GIRO DEL SORAPISS – Klettersteigroute

Einige haben es als “grandiose Rockfahrt” beschrieben.

I Tag:

Vom Passo Tre Croci aus steigt man in 1,5 Stunden auf dem Weg 215 zum Rifugio Vandelli auf. Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt haben, verabschieden wir uns vom Hüttenwirt Emilio und machen uns auf den Weg zum Minazio-Klettersteig. Unsere Reise beginnt!

Am frühen Morgen packt einen bei Ankunft am Klettersteig die Angst, weil er vollständig im Schatten liegt. Sobald Sie aber ein Stück nach oben geschafft haben, drehen Sie sich einfach um und der Blick auf den wunderschönen Sorapiss-See erwärmt sofort ihr Herz. Entlang an Seilen und Leitern tauchen wir nach einer spektakulären Kletterpassage auf dem nordöstlichen Kamm der Fogo-Croda in der Sonne auf. Nach 4 Stunden ist schon Zeit für einen Snack.

Minazio, der auf dem Papier so flach wie ein Küstenweg erscheint, zieht sich in Wirklichkeit entlang in unendlich vielen Höhen und Tiefen, immer am Rande von Abgründen. Hier oben herrscht im Sommer meist Wassermangel, die Wärme der Latschenkiefern und der Blick auf den Torre dei Sabbioni, der auf der langen Strecke immer weit entfernt wirkt, entschädigen uns aber auf grandiose Weise. Wir verstehen hier oben die Weite und Intensität der Dolomiten-Bergwelt.

Im oberen Teil des Tal von San Vito erreichen wir nach einem Abstieg den flachen Wanderweg und werden vom Blöken einer Herde frei weidender Schafe angezogen. Sofort geht der Gedanke an den Wolf, der die Dolomiten in den letzten Jahren wieder besiedelt hat und auch heir schon gesichtet wurde. Auch Gemsen und Steinböcke kann man hier beobachten. Nachdem wir die Forcella Grande erreicht haben, steigen wir nach einer kurzen Pause, in der wir den Torre dei Sabbioni im warmen Sonnenlicht bewundern, schnell in Richtung des historischen Rifugio San Marco ab. Insgesamt brauchen wir für die Strecke 9 Stunden.

Der Geruch, der aus der fabelhaften Küche kommt, das Lachen einer Gruppe junger Kletterer, die die Hüttenwirte Tania Ossi und Edi Pompanin um Ihren kompetenten Rat fragen, sorgen dafür, dass wir uns sofort wohl fühlen: die richtige Wahl, um hier zu übernachten!

 

II Tag:

Nach dem Aufstieg (Weg 226) zur Forcella Grande biegen wir links ab (Weg 243) und erreichen in wenigen Stunden das Bivacco Slataper, in dessen Nähe sich eine Familie von Steinböcken nicht so leicht von unserer Anwesenheit beeindrucken lässt. Sie folgen uns bis zum Rand der Forcella del Bivacco, dem höchsten Punkt unserer Exkursion. Das Abstieg auf der Ferratta Berti in 5 Stunden zum Rif. Vandelli ab Bivacco Slataper, von 1500 Metern unter unseren Füßen und die Sicht auf die meisten Dolomitegipfel nehmen uns den Atem. Mit angelegtem Helm und Klettergurt müssen wir erst steil bergab an Seilen und Leitern hinunter. Am Seil entlang durch eine Reihe von Kaminen im Schatten gehen wir anschliesend wieder nach rechts auf weitere Leitern nach unten, die uns auf die Bänder der Banco Ledge führen. In der Mitte der Wand angekommen, sehen wir die Croda Marcora, unter uns erkennen wir die winzigen kleinen Autos auf der Staatsstraße 51. Die drohenden dunklen Wolken drängen uns, das Tempo zu beschleunigen.

Wir passieren die Reste des Sorapissgletschers und kommen zurück zum hellblau leuchtenden Sorapiss-See, an dessen Ende wieder die Vandellihütte auftaucht.

Nachdem wir die Runde der Sorapiss geschafft haben, gibt es zwei Möglichkeiten: Biegen Sie links ab zur Sella di Punta Nera und klettern hinunter zur Forcella Faloria und weiter zum Passo Tre Croci, wo wir das Auto geparkt haben. Die leichtere Variante geht über das Rifuigio Vandelli wieder auf dem Weg 215 zum Passo Tre Croci direkt zum Parkplatz. Wir entscheiden uns für die weniger komfortable Lösung, wir klettern über die Punta Nera zurück.

Der Abstieg im alten Wald mit jahrhundertealten Pinien Tardeiba gelingt schnell zum Passo Tre Croci, wo wir uns in die Sonne legen und die Farben des Abendlichts genießen.

 

Edelweiss auf der Ferrata Vandelli